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Kochen an den Rändern

Data publikacji: 30 maja 2018 r. 15:30
Ostatnia aktualizacja: 28 czerwca 2018 r. 11:44
Kochen an den Rändern
 

Die Beziehungen zwischen Polen und Deutschen sind mal besser und mal schlechter. Manchmal auch katastrophal. Doch Reden kann man fast über alles. Das ist nach wie vor auch nötig, wie sich bei einer Veranstaltung unter dem Titel „Auf ein Wort in Ramin – Gespräche unter Nachbarn der Metropolregion Stettin” zeigte. Eingeladen hatten der Demokratieladen in Anklam und der Deutsch-Polnische Verein für Kultur und Integration in Pasewalk.

15 Jahre nach dem Beitritt Polens zur Europäischen Union ist die anfängliche Euphorie offenbar verflogen. Dafür ist Normalität eingezogen. Vielleicht auch etwas Gleichgültigkeit. Dennoch ist die Neugier aufeinander nicht erloschen. Sie sieht nur anders aus. Man begegnet sich inzwischen auf Augenhöhe. Und beim Blick in die gemeinsame jüngere Vergangenheit wird festgestellt, dass viele Dinge nicht so gekommen sind, wie ursprünglich gehofft oder auch befürchtet wurde. Die Deutschen haben in Polen nicht alles aufgekauft und die Polen haben den Deutschen nicht die ganze Arbeit weggenommen. Es kam alles anders. Polen kaufen in Deutschland Häuser und sorgen so dafür, dass kleine Orte an der Grenze nicht gänzlich aussterben. Deutsche fahren nach Stettin, um dort zu arbeiten.

Aber was hat man sich noch zu sagen? Die rund 60 Leute hatten auch den Weg nach Ramin gefunden, um das herauszufinden, und konnten dabei dank eines Vortrages von Edward Orlowski, dem Herren des Raminer Gutshauses, zunächst feststellen, dass es doch einige Gemeinsamkeiten gibt. Denn nach der politischen Wende ging es auf beiden Seiten der Grenze zunächst wirtschaftlich bergab. Vor allem junge Leute suchten das Weite. Weit weg auch die jeweiligen Zentren der Macht. Das Gefühl der Randlage machte sich auf beiden Seiten der Oder breit und ist dort auch bis heute noch präsent. Dennoch geht es der Wirtschaft auf beiden Seiten inzwischen wieder besser. So gut sogar, dass hier und dort händeringend nach Personal gesucht wird.

Und wie geht es weiter? Wird es eine grenzüberschreitende Metrolpolregion Stettin geben? Was soll das überhaupt sein? Auch diese Fragen wurden bei dem Treffen in Ramin besprochen. Aber es wurde auch konkreter. Einige Teilnehmer des Treffens haben sich dazu verabredet, sich künftig gegenseitig ganz zwanglos über die Grenze hinweg zum Kochen einzuladen. Was natürlich auch eine gute Gelegenheit wäre, die in Ramin angefangenen Gespräche vorzuführen.

Matthias DIEKHOFF

Journalist der Tageszeitung „Nordkurier” (Neubrandeburg), Redakteur der Stettin-Seite, die ein Mal pro Monat erscheint.

Ramin, Gespräche unter Nachbarn

Foto: Matthias DIEKHOFF

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