Eine besondere Veranstaltung fand in Löcknitz bei der deutsch-polnische Grenze statt. Am Mittwoch, den 13. Juni 2018, zum ersten Mal wurden dort drei Stolpersteine von dem Künstler Gunter Demnig in der Chausseestr. 22 verlegt. „Wir brauchen Mahnmale, Gedenkstätten und solche Veranstaltungen. Wir müssen Menschen auf das Schicksal der Opfer aufmerksam machen, und zwar Menschen aller Generationen. Wir müssen die Erinnerung lebendig halten“, sagte Detlef Ebert – Bürgermeister von Löcknitz.
Die Geschichte begann vor vier Jahren, auf einer Klassenfahrt nach Greifswald. Dort sind Schüler*innen wortwörtlich über einen Stolperstein gestolpert und mit dessen Symbolik in Berührung gekommen. Das Thema hat sie nicht losgelassen. In der Regionalen Schule in Löcknitz nahmen sie am Geschichtsprojekt teil und haben die Schicksale der Löcknitzer Juden recherchiert und sich mit dem Judentum als Religion beschäftigt.
Constanze Uffmann – Klassenlehrerin und Projektbetreuerin – betonte in ihrer Rede: “Dieses Projekt, das wir durchgeführt haben, ist nicht irgendein Projekt, sondern es ist ein Projekt von Schüler*innen, die ihre Wurzeln in Deutschland und auch in Polen haben. Das hat mich besonders in Majdanek beeindruckt, dass sie gemeinsam als Jugend bewiesen hatten, dass man sich mit diesem Thema auseinandersetzen muss und, dass an die Schicksale der Menschen, die dem NS-Regime zum Opfer gefallen sind, immer wieder erinnert werden soll“.
Katarzyna JACKOWSKA
*Projektpädagogin, RAA perspektywa in Löcknitz
(Von links) Schüler*innen der Regionalen Schule, die die Stolpersteinverlegung initiiert haben, Projektbetreuerin Constanze Uffmann und Gunter Demnig.
Stolpersteine als Erinnerung an Adolf Schwarzweiß, Rosa und Ester Schwarzweiß
Foto: Katarzyna JACKOWSKA