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Weiße Flecken tilgen

Data publikacji: 24 stycznia 2018 r. 14:49
Ostatnia aktualizacja: 28 czerwca 2018 r. 11:44
Weiße Flecken tilgen
Von links: Nico Hammel (Jugendarbeit), Marta Wyspiańska (Partnerschaftsarbeit) und Geschäftsführer Carsten Jacob von der Euroregion Spree-Neiße-Bober. Foto: Michéle-Cathrin ZEIDLER  

17 deutsch-polnische Projekte werden im Landkreis Spree-Neiße und Cottbus gefördert. Neue Partnerschaften sollen entstehen.

Der gemeinsame Neujahrsempfang von Guben und Gubin ist in den Augen ihres Förderers, der Euroregion Spree-Neiße-Bober, eine Investition in die Zukunft. „Unter dem Eindruck des Brexits und der EU-Krise ist es besonders wichtig, die Menschen auf beiden Seite der Neiße in Begegnungsprojekten zusammenzuführen”, sagt Carsten Jacob, Geschäftsführer der Euroregion. Die Zusammenarbeit stärke das Verständnis füreinander.

Die Euroregion Spree-Neiße-Bober unterstützt Projekte von Kultur über Sport bis Verwaltungsarbeit im Landkreis Spree-Neiße und im Süden der Wojewodschaft Lubuskie. Ihr Name leitet sich von den drei Flüssen in der deutschen und polnischen Lausitz ab. Ein wichtiges Instrument, um Zusammenarbeit im Grenzgebiet zu ermöglichen, ist der Kleinprojektefonds der über das Kooperationsprogramm Interreg gefördert wird. Seit Mai 2016 erhielten 111 Projekte insgesamt rund 750.000 Euro an Zuschüssen.

Jacob sieht bereits große Erfolge in der Verbesserung der deutsch-polnischen Beziehungen. „Zu meiner Schulzeit Ende der 90er-Jahre konnte man am Gubener Pestalozzi-Gymnasium kein Polnisch lernen”, erinnert er sich. „Verglichen damit haben wir einen riesigen Sprung gemacht. Heute gibt es einen themenübergreifenden Austausch und so soll es doch sein”.

Bis Mitte dieses Jahres hat die euroregionale Bewertungskommission 17 deutsch-polnischen Begegnungsprojekten von Trägern aus Cottbus und dem Landkreis Spree-Neiße Förderung zugesagt. Manche finden erstmals in der Euroregion statt, andere entwickeln erfolgreiche Partnerschaften weiter.

Mit der „Mission Paralympics” und dem Deutsch-Polnischen Seniorensportfest gibt es in diesem Jahr zwei neue Sportformate des Stadtsportbunds Cottbus, der Stadtverwaltung Zielona Gora und der Universität des dritten Lebensalters. Das Menschenrechtszentrum Cottbus plant zusammen mit dem Jugendzentrum für Kultur und Bildung aus Zielona Góra deutsch-polnische Jugendbegegnungen in Cottbus und Kraków sowie eine Exkursion zur Gedenkstätte Auschwitz unter dem Titel „70 Jahre Menschenrechte”.

In Guben wird 2018 der Neujahrsempfang im Naemi-Wilke-Stift unterstützt. Chemie Guben wird sein 24-Stunden-Schwimmen erstmals deutsch-polnisch ausrichten. Auch der Förderverein zum Wiederaufbau der Stadt- und Hauptkirche in Gubin hat erst einmal Planungssicherheit. Unter anderem sollen drei kleine Ausstellungen, eine Veranstaltung zum Valentinstag sowie die traditionellen Begegnungen an den Osterfeiertagen stattfinden. „Für rund 9000 Euro organisiert der Verein jeden Monat ein deutsch-polnisches Highlight. Die Mitarbeiter können hier mit vergleichsweise wenig Geld viel bewegen”, sagt Jacob. Die Stadt- und Hauptkirche wurde während der Kämpfe um die Neißestadt 1945 zerstört. Seitdem ragen ihre Mauern und der Turm als Ruine in den Himmel. Doch während andere Kirchen an der Oder-Neiße-Grenze in den vergangenen Jahrzehnten nach und nach wieder aufgebaut wurden, regten sich in Gubin erst spät ernsthafte Bestrebungen für einen Wiederaufbau. Bis der Förderverein fehlende finanzielle Mittel beisammen hat, sollen deutsch-polnische Veranstaltungen zur Völkerverständigung beitragen.

Stolz ist Carsten Jacob auf die gute Bilanz des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes für den schulischen Austausch des Landes Brandenburg. Seit April wurden 93 Schulprojekte unterstützt. 2016 waren es nur 45 Projekte. Ziel ist, dass die Jugendlichen bei Projekten zu unterschiedlichsten Themen eine Chance haben, einander kennenzulernen und den Alltag im Nachbarland zu erfahren.

Für 2018 steht die Eröffnung eines „Europe Direct Informationszentrum” an, mit dem die Euroregion den Bürger besser über die Europäische Union aufklären will. In Brandenburg gibt es bereits drei solcher Informationszentren. Zudem will Jacob neue Partnerschaften in der Region anstoßen. „Uns war es wichtig, dieses Thema einmal komplett neu anzufassen. Daher analysieren wir die bestehenden deutsch-polnischen Partnerschaften und schauen, wo es noch weiße Flächen gibt und woran das liegt”. Die Ergebnisse sollen in den nächsten Wochen veröffentlicht werden. Dann wird die Euroregion erstmals auf Tour gehen und in neun Orten im Landkreis Spree-Neiße und Cottbus und über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit beraten. Im September wird die Euroregion dann 25 Jahre alt und begeht dies mit einer Feierstunde in Zielona Góra.

Michéle-Cathrin ZEIDLER

Journalistin der „Lausitzer Rundschau”, Redakteurin Guben.

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