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Schwierige Heimatkunde

Data publikacji: 24 stycznia 2018 r. 14:45
Ostatnia aktualizacja: 28 czerwca 2018 r. 11:44
Schwierige Heimatkunde
Landkreis Słubice. Altes Wappen  

Der Landkreis Słubice wollte sich endlich ein legales Wappen zulegen. Den Bewohnern ist es zu deutsch.

Im Landkreis Słubice hat man es nicht einfach mit der Tradition. Seit langem ist die Frage des Wappens ungeklärt. Dies muss an lokale historische Wappentraditionen anknüpfen – so will es das Gesetz. Das bisherige Landkreis-Wappen aus dem Jahr 2000 – links ein halber polnischer weißer Adler auf rotem Grund, rechts die Oder als eine blaue Welle auf gelbem Grund – entsprach nicht den Vorschriften der staatlichen Heraldik-Kommission. Der Landkreis wollte, noch vor dem geplanten Relaunch der Website, die Sache ein für alle Mal erledigen und ließ ein neues Wappen projektieren, und zwar gleich von einem Fachmann jener Kommission. Sein vom Kreistag bereits abgenickter Entwurf zeigt einen roten brandenburgischen Adler auf weißem Grund, darunter die Oder als blaues Band.

Das löste in Słubice Empörung aus: „Ein deutscher Adler?”, „Haben wir keine eigenen polnischen Symbole?”, „Germanisierung!”. Mitunter wurde es fremdenfeindlich in den Kommentarspalten der sozialen Medien, wovon sich die Kreisverwaltung umgehend distanzierte. Der brandenburgische Adler werde von mehreren Kommunen in Lubuskie als Wappentier genutzt, unter anderem in Ośno, das zum Landkreis Słubice gehört. Er müsse das Hauptelement sein, weil er mit Abstand das am längsten in dieser Gegend genutzte Wappensymbol sei, rechtfertig sich der vom Landkreis beauftragte Fachmann.

Roland Semik, Słubicer Lokalhistoriker und Jurist, erklärt die Rechtsgrundlagen: „Wappensymbolik solle auf lokaler Tradition beruhen, die aus polnischen oder regionaltypischen Wurzeln entwachsen ist”. Es können also auch nichtpolnische sein. Semik findet, man könne auch mit brandenburgischen Adler ein Patriot sein.

Grzegorz Podruczny, Historiker am Słubicer Collegium Polonicum, hält das neue Wappen für „unglücklich”, schreibt er auf slubice24.pl. Brandenburgischer Adler ja, aber nicht allein. Auch die jüngere Geschichte nach 1945 müsse sich im Wappen widerspiegeln. Podruczny schlägt vor, neben Słubice, das erst seit 1999 Kreisstadt ist, auch die Symbole der früheren Kreisstädte Rzepin (bis 1999) und Sternberg/Torzym, (bis 1945) einzubinden.

Eine Synthese aus alter und junger Tradition kann gelingen. Man sieht es am Słubicer Stadtwappen: Seit einigen Jahren kräht darin der alte Frankfurter Hahn, flankiert von zwei rotweißen Grenzpfählen. Die Einwohner haben es als ihres angenommen.

Nancy WALDMANN

Freie Journalistin, Übersetzerin, lebt in Berlin, publiziert in Print- und Onlinemedien, war Redakteurin und Korrespondentin der Presseschau „Transodra” für Lubuskie und Niederschlesien.

 

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