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Berlinale mit polnischen Akzenten

Data publikacji: 24 stycznia 2018 r. 14:51
Ostatnia aktualizacja: 28 czerwca 2018 r. 11:44
Berlinale mit polnischen Akzenten
Der Berlinale-Palast am Potsdamer Platz, Hauptspielort des Festivals Foto: Monika STEFANEK  

Im Februar wird Berlin wieder zur Weltkinohauptstadt. Im Hauptwettbewerb des Berlinale-Filmfestivals erwartet das Publikum der neue Film von Małgorzata Szumowska.

Und es gibt noch mehr polnische Akzente. Das polnische Kino hat nach wie vor eine  Glückssträhne. Nach dem Silbernen Bären für Agnieszka Hollands „Pokot” („Die Spur”) im vergangenen Jahr, hat sich erneut ein polnischer Film für den Hauptwettbewerb qualifiziert. Um den Preis bewirbt sich Małgorzata Szumowskas „Twarz” (dt: Gesicht) – eine Geschichte über einen Mann, der durch einen Unfall sein Gesicht verloren hat und wegen seines jetzigen Aussehens von seiner Umgebung nicht akzeptiert wird. Schon zum dritten Mal ist Szumowska für den Hauptwettbewerb des Internationalen Berlinale-Filmfestivals nominiert. 2013 erhielt ihr Film „W imię…” („In the name of…”) mit Andrzej Chyra in der Hauptrolle den Teddy-Award für den besten Film mit LSTB-Thematik (kurz für Lesbisch/Schwul/Transgender/Bisexuell) und 2015 gewann Szumowska den Silbernen Bären für den Streifen „Ciało” („Body”). Im Jahr darauf wurde sie in die Jury gebeten. Mit dem Ersten Preis wurde aber noch nie eine polnische Regisseurin oder ein polnischer Regisseur bedacht. Klappt es dieses Mal? Im Hauptwettbewerb konkurriert Małgorzata Szumowska mit mehr als einem Dutzend Filmen aus der ganzen Welt, unter anderem „Isle of Dogs” von Wes Anderson (USA), „Eva” von Benoit Jacquot (Frankreich), Thomas Stubners „In den Gängen” (Deutschland). Ein Anwärter auf den Goldenen Bären ist auch die russisch-polnisch-serbische Koproduktion „Dovlatov” von Alexej German jr. in Zusammenarbeit mit Łukasz Żal, der bereits die Kamera in „Ida” führte. Der Jury sitzt in diesem Jahr der deutsche Regisseur und Drehbuchautor Tom Tykwer vor.

Insgesamt werden während des vom 15. bis 25. Februar dauernden Berlinale-Festivals 400 Filme aus der ganzen Welt gezeigt, für die 300.000 Karten zu haben sind. Neben dem Hauptwettbewerb laufen Filme in Sektionen wie zum Beispiel Panorama, Berlinale Shorts, Generation, Perspektive Deutsches Kino, die in Dutzenden verschiedenen Kinos präsentiert werden. Die Berlinale ist neben den Filmfestvials in Cannes und Venedig einer der wichtigsten Orte für Filmkunst in Europa, der nach wie vor den Ruf des engangierten Kinos genießt. In der Zeit der deutschen Teilung war hier der Dialog zwischen dem östlichen und dem westlichen Teil des Landes besonders wichtig. Auch jetzt behandeln die Filme, die sich um die Hauptpreise bewerben, mehr oder weniger soziale und politische Probleme.

2016 gewann der bewegende Dokumentarfilm „Fuocoammare” (Italien, Frankreich) unter Regie von Gianfranco Rosi über das Schicksal von Geflüchteten und die Migrationskrise, aus der Perspektive der italienischen Insel Lampedusa. Im vergangenen Jahr ging der Goldene Bär an die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi. Ihr ausgezeichneter Film „On Body and Soul” erzählt von der Macht des Unbewussten und der Traumata, die sich in Träumen offenbaren.

Monika STEFANEK

Aus dem Polnischen von Nancy Waldmann

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